Von: Frau V.E., Gesendet: Montag, 6. August 2007Danke für Ihr Mail. Ich finde Ihre Ideen sehr gut und vor allem auch klar und übersichtlich formuliert.
Ich finde es auch sehr gut, dass Sie immer von der Wichtigkeit von Mama und Papa, also beiden Elternteilen, sprechen, denn
• es ist sicher sehr wichtig, dass sich beide um die Kinder kümmern und
• bei dieser Formulierung kann niemand den Vorwurf machen, man möchte die Frauen wieder zu Herd und Kinder zurückschicken.Ich selbst arbeite schon seit langem in Familien- und Frauengruppen mit. Ich bin Lehrerin für Schüler an höheren Schulen.
Ich sehe ständig, wie wichtig die Familie auch für Jugendliche ist, freue mich über Ihre Initiative und möchte noch einige Ideen beisteuern.

1. Es wäre sehr wichtig, die Bedeutung und den Wert von Beziehungs-, Betreuungs- und Pflegearbeit für die Gesellschaft deutlich zu machen.

2. Das Lernen von sozialer und emotionaler Kompetenz kann nicht ohne weiteres auf Institutionen abgeschoben werden. Denn Vertrauen entsteht durch ständigen Kontakt und nicht durch sporadischen oder zeitlich begrenzten. Lehrer und andere außerhäusliche Bezugspersonen lernen Kinder meist erst relativ spät kennen und verbringen doch relativ wenig Zeit mit ihnen. Wenn bei Problemen mit Jungendlichen nicht vor allem Eltern zu Rate gezogen werden könnten, müsste schon bei kleinen Vergehen der Rechtsstaat einsetzten und die Gefahr, dass die Kinder und Jugendlichen kriminalisiert würden, wäre sehr groß (s. auch Kirchhof, Dr. Paul – Ehe und Familie als Voraussetzungen für die Überlebensfähigkeit unserer Gesellschaft).

3. Familienphase sollte als Karrierefaktor statt als Karrierevernichter gesehen werden, weil man in dieser Zeit wichtige zusätzliche Fähigkeiten, z. B. Management, soziale Kompetenz, … erlernt.

4. Nach Möglichkeit sollte eine Entzerrung der Rushhour des Lebens (Berufseinstieg, Berufserfahrung, Familienphase, Wiedereinstieg, längere Berufstätigkeit, …), und schließlich

5. Kinder sind ein Wirtschaftsfaktor und der Garant, dass der wirtschaftliche Fortschritt vorangeht. Aber Jugendliche, die nicht psychisch stabil sind, sind auch nicht belastbar und leistungsfähig und ohne stabiles emotionales Umfeld mit Vertrauen gebenden Bezugspersonen wird es auch kaum psychisch stabile Jugendliche geben. Denn Menschen sind keine Maschinen.
Wie weit
Pflegegeld ohne Höchstzuverdienstgrenze sinnvoll ist, frage ich mich allerdings.
Denn dann könnten wieder die Kinder auf der Strecke bleiben, weil die Eltern alles gleichzeitig machen und zu wenig Zeit für die Kinder aufbringen.
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Von: Hrn. W.K., Gesendet: Freitag, 3. August 2007 10:26 Diesen Vorschlag - Pflegegeld für Kinder - finde ich sehr gut.
Die Argumente dafür haben Sie selbst geliefert.
Gibt es dafür auch ein genauer ausgearbeitetes Finanzierungsmodell?
AntwortIch habe kein Finanzierungsmodell, bin ja nur ein Privatmann, der voll im Berufsleben steht. Unsere jüngsten Kinder sind erst 2 und 4 Jahre alt.
Aber pauschal kann ich sagen: Wenn Kinderbetreuungseinrichtungen finanzierbar sind, so ist es das Pflegegeld allemal.
Um die Details müssen sich ohnehin die Experten kümmern.
Entscheidend ist der politische Wille.
Ich kann auch auf die Österreichische Hausfrauenunion verweisen:
Hausfrauenunion Österreich - Familienoffensive;
viewtopic.php?t=97;oder direkt:
http://members.surfeu.at/herta.herglotzOder in Deutschland hier:http://www.familie-ist-zukunft.de - Dr. Maria Steuer - ebenfalls sehr empfehlenswert!
http://www.familienpartei.de Gründlich ausgearbeitetes Parteiprogramm! Bitte lesen!
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Von: Frau NR G. Brinek, Gesendet: Dienstag, 7. August 2007 14:52Vorab herzlichen Dank für Ihre Darstellung - Gertrude Brinek übermittelt in der Anlage ihre Presseinformation zum Thema Kinderbetreuung.
„GROSS UND KLEIN UNTER EINEM DACH“Qualitätsnormen und Praxisbeispiele in der Kinderbetreuung für Unter- Dreijährige
Im Rahmen einer Pressekonferenz wies die ÖVP-Wissenschaftssprecherin Abg. z. NR Dr. Gertrude Brinek und ÖAAB-Frauen-Vorsitzende auf die Wichtigkeit der qualitativ hochwertigen Bildung und Betreuung von Unter-Dreijährigen hin. Sie präsentierte mit dem Konzept der „alterserweiterten Gruppen“ auch gleich ein funktionierendes Betreuungsmodell für Kinder von einem Jahr bis sechs Jahren.
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Meine Antwort darauf:Sehr geehrte Frau Nationalrat!
Danke für die Presseinformation zum Thema Kinderbetreuung.
Ich finde es gut, daß es in Kinderkrippen und Kindergärten endlich auch altersgemischte Gruppen gibt.
Ich glaube auch durchaus, daß es Kinder gibt, denen es auch mit einem oder zwei Jahren in einer Kinderkrippe besser geht als bei ihren Eltern bzw. ihrer Mutter.
Ich bitte aber zu bedenken:Es gibt nicht nur Alleinerzieherinnen und es gibt nicht nur Familien, die mit ihren Kindern überfordert sind.
Es gibt auch ganz normale Familien. Und da geht es den Babys und Kleinkindern entschieden besser als in jeder Krabbelstube. Und vor allem in kinderreichen Familien, die wir unbedingt brauchen, wenn wir den Mangel an Kindern ausgleichen wollen, lernen Kinder am natürlichsten und besten soziales Verhalten.Ich möchte dazu auch auf Studien hinweisen, die unsere Ansichten untermauern:
Verantwortung für die Familie e.V. informiert am 22.04.07 (
http://www.familie-ist-zukunft.de)
Kleinkinder, die in einer Kinderkrippe betreut werden, erkranken deutlich häufiger an Atemwegsinfektionen als Kinder, die zuhause in der Familie aufwachsen.
Knapp 140.000 dänische Kinder im Alter von 0 - 5 Jahren wurden hinsichtlich der Häufigkeit ihrer Erkrankungen im Zeitraum von 1989 - 2004 untersucht.
Im ersten Lebensjahr mußten Krippenkinder 69% häufiger wegen akuter Atemwegsinfekte in das Krankenhaus als Kinder, die zuhause betreut wurden.
Im zweiten Lebensjahr erkrankten Krippenkinder um 47% häufiger als Familienkinder und mußten stationär behandelt werden.
Im dritten Lebensjahr waren die Krippenkinder 41% häufiger im Krankenhaus als Kinder, die in der Familie aufwuchsen.
Quelle:
Mads Kamper-Jorgensen et al.:
Population-based study of the impact of childcare attendance on hospitalizations for acute respiratory infections.
PEDIATRICS Vol. 118 No. 4, 2006, 1439-1446
Weiterführende Literatur
Hellbrügge, Th.: Individualität und Kollektivismus
http://www.vfa-ev.de/download/Individua ... vismus.pdf Säuglingskrippe. Erfahrungen einer jungen Mutter.
http://www.vfa-ev.de/download/Saeuglingskrippe.pdf Krippenkinder sind aggressiver.
http://www.vfa-ev.de/download/Krippenki ... ssiver.pdf###############################################
Von der FPÖ Tirol, Gesendet: Mittwoch, 8. August 2007 10:01... ich bedanke mich recht herzlich für Ihren Vorschlag, der sicherlich
notwendig wäre!
Meine Unterstützung für die Umsetzung, die sicherlich
nicht leicht sein wird, haben Sie!
mfg
FPÖ Tirol
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Von: ÖAAB Oberösterreich - @ooe-oeaab.at] Gesendet: Donnerstag, 9. August 2007 14:30
urlaubsbedingt komme ich erst jetzt dazu, auf ihre Anregungen zu antworten.
Sie wissen, dass auch der ÖAAB bestrebt ist, die Familien bestmöglich finanziell zu unterstützen und in den letzten Jahren mit Einführung des Kinderbetreuungsgeldes und Erhöhung der Familienbeihilfe entsprechende Maßnahmen setzte.
Als Ideenanstoß nehme ich ihre Vorschläge daher gerne auf, ohne dabei die Finanzierbarkeit näher zu hinterfragen.
Bei der nächsten Steuerreform soll auch das steuerfreie Existenzminimum verwirklicht werden, das speziell den Alleinverdiener-Familien spürbar entlasten wird.
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Von: @spoe.at] Im Auftrag von Wurm GiselaGesendet: Mittwoch, 8. August 2007 10:40
Betreff: AW: Kinderbetreuung und Pflegegeld - Gleiches Recht für alle!
vorerst herzlichen Dank für Ihr Email und Ihre Vorschläge! Gemäß § 1 Bundespflegegeldge-setz hat das Pflegegeld jedoch den Zweck, in der Form eines Beitrages pflegebedingte Mehr-aufwendungen pauschaliert abzugelten, um pflegebedürftige Personen zu versorgen. Die Intention des Gesetzgebers geht hier also im Vergleich zum Kindergeld dahin, Mehraufwen-dungen zur Versorgung pflegebedürftiger Personen abzugelten. Nach Ihrem Vorschlag müsste das Pflegegeldgesetz komplett geändert und umgedacht werden, um einen Zusammenhang mit dem Kindergeld herstellen zu können. Ich werde in meiner Fraktion selbstverständlich Ihre Vorschläge diskutieren und bearbeiten. Wie Sie jedoch wissen, braucht es für eine Gesetzes-änderung auch den Koalitionspartner ÖVP, der dieses Thema bearbeiten müsste.
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Von: Siegfried Jost [mailto:Siegfried.Jost@ktn.gv.at] Gesendet: Mittwoch, 8. August 2007 11:11
Betreff: Antwort auf e-mail
Im Auftrag von Herrn Landeshauptmann Dr. Jörg Haider übermittle ich Ihnen folgende Auskunft auf Ihre e-mail.
Die Begriffe Kinderbetreuung und Pflegegeld haben nach den jetzigen Kriterien nichts miteinander zu tun. Beim Pflegegeld handelt es sich um eine zweckgebundene Leistung zur Abgeltung von Mehraufwendungen für eine behinderungsbedingte Pflege. Und ein solches Pflegegeld gibt es bereits für Kinder; allerdings nur, wenn sie wie die Erwachsenen beeinträchtigt sind.
Ursprünglich war das nichts so: Kinder bis zum vollendeten dritten Lebensjahr hatten - bei Entstehung der Pflegegeldgesetze in Österreich am 1. Juli 1993 - überhaupt keine Möglichkeit, Pflegegeld zu erhalten. Dies wurde von der VP-BZÖ-Regierung (Minister Haupt) geändert.
Derzeit beziehen rund 10.000 Kinder und Jugendliche Pflegegeld nach den Landes-pflegegeldgesetzen und rund 400 nach dem Bundespflegegeldgesetz.
Die von Ihnen vorgeschlagenen Beträge für die Kinderbetreuung wären sicher wünschenswert, aber es ist fraglich, ob die Gelder dafür vorhanden sind. Denn es handelte sich um eine Vervielfachung der Familienbeihilfen je Kind.
Im Übrigen ist die von Ihnen angedachte Unterstützungspyramide total verkehrt zu der derzeit im Unterhaltsgesetz festgelegten. Bei dieser erhalten Kinder, die studieren, am meisten. Für die meisten Familien entspricht dies auch der Lebensrealität, weil aus-wärts studierende Kinder ein Mehrfaches von dem kosten, was für kleinere Kinder aufzuwenden ist.
Dieser Punkt wäre in Ihrem Konzept zu überdenken.
Mit freundlichen Grüßen
Siegfried Jost
Bürgerbüro Landeshauptmann Dr. Jörg Haider
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Von: Cap Josef [mailto:Josef.Cap@spoe.at] Gesendet: Mittwoch, 8. August 2007 16:27
Betreff: AW: WG: Kinderbetreuung und Pflegegeld - Gleiches Recht für alle!
Besten Dank für Ihr E-Mail vom 3. August. In Ihrem Schreiben fordern Sie „Kinderbetreuung und Pflegegeld – gleiches Recht für alle!“. Erlauben Sie mir dazu einige Bemerkungen:
Wie Sie richtig erläutern, wurde das Pflegegeld in Österreich eingeführt, um einen allfälligen Pflegebedarf abzudecken. Das Pflegegeld dient jedoch nicht ausschließlich SeniorInnen sondern hat vielmehr den Zweck, pflegebedingte Mehraufwendungen pauschaliert abzudecken um pflegebedürftige Personen so weit wie möglich die notwendige Pflege zu sichern. Für diese Menschen soll darüber hinaus die Möglichkeit verbessert werden, ein selbstbestimmtes, ihren Bedürfnissen entsprechendes Leben zu führen. Ein Anspruch besteht dann, wenn aufgrund einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung oder einer Sinnesbehinderung ein Pflegebedarf im Ausmaß von mehr als 50 Stunden pro Monat besteht. Der voraussichtliche Pflegebedarf muss für einen Mindestzeitraum von 6 Monaten gegeben sein. Das Bundespflegegeld ist also eine Sozialleistung, die nicht unmittelbar mit der Kinderbetreuung in Zusammenhang steht. Keinesfalls ist das Pflegegeld als allgemeine Sozialleistung für Familien gedacht.
Als familienpolitisch engagierter Mensch sind Ihnen die Sozialtransferleistungen für Familien sicher bekannt: Von direkten Geldleistungen, wie der Familienbeihilfe oder dem gerade in Verhandlungen stehenden Kinderbetreuungsgeld neu bis hin zur Versicherungsleistung des Wochengeldes. Auch steuerliche Familienförderungen sowie Infrastruktur und Sachleistungen sind an dieser Stelle zu erwähnen. All diese „Instrumente“ müssen jedoch laufend adaptiert und auf ihre Chancengerechtigkeit hin überprüft werden – auch über Generationen hinweg, wie Sie zu Recht anmerken.
Zu der von Ihnen angeführten Studie betreffend die Kleinkindbetreuung muss ich jedoch klar-stellen: Die Entwicklung von Kindern wird durch eine Frühförderung in Kindergärten und Krippen besonders positiv beeinflusst. Nicht ohne empirische Grundlagen hat sich die EU zum Ziel gesetzt die Betreuungsquote von 33 % bei unter 3 Jährigen bis 2010 zu erreichen. Derzeit rangiert Österreich hier im untersten Drittel. Dazu kommt: Ein besseres Betreuungsangebot ist die Grundlage für die längst überfällige leichtere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für alle Eltern.
Ein „Pflegegeld für Kinder“ ist aus meiner Sicht kein geeignetes Mittel für eine moderne und zukunftsorientierte Familienpolitik, denn Kinder brauchen weit mehr als Pflege. Wir alle haben die Aufgabe ihnen jene Entwicklungschancen zu eröffnen, die sie zu einem aktiven, sozialen Leben in unserer Gesellschaft des 21. Jahrhunderts befähigen. Deshalb sollten Familien be-kommen, was sie derzeit am dringendsten brauchen: Ausreichende und hochwertige Betreuungs- und Lernangebote für die Klein(st)en (incl. flexibler Öffnungszeiten) sowie ein reformier-tes Kinderbetreuungsgeld, das den Namen „neu“ auch tatsächlich verdient. Leider müssen auch in diesem wichtigen Bereich zuerst die Versäumnisse der vergangenen sieben Jahre und die größten Schieflagen in der Familienpolitik begradigt werden.
Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass wir trotz unterschiedlicher Wege ein gemeinsames Ziel im Auge behalten: Unsere Kinder haben ein Recht auf die besten Chancen für eine positive persönliche und soziale Entwicklung. Die Politik hat für entsprechende qualitativ hochwertige Rahmenbedingungen Sorge zu tragen – nicht mehr aber auch nicht weniger.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Josef Cap
Klubobmann der SPÖ
Parlament, 1017 Wien
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Von: Manninger Ruth [mailto:Ruth.Manninger@parlament.gv.at] Gesendet: Donnerstag, 16. August 2007 11:00
Vielen Dank für Ihre Email vom 8. August 2007 betreffend Ihres Beitrages zum Kinderbetreuungsgeld. Ich darf Ihnen versichern, dass wir innerhalb der SPÖ einer Änderung betreffend des Kinderbetreuungsgeldes positiv gegenüberstehen.
Als Familiensprecherin der SPÖ ist es mir ein besonderes Anliegen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowohl für die Väter aber natürlich ganz besonders für die Mütter zu ermöglichen. Im Vordergrund steht das Wohl der Kinder und die Fürsorge für unsere Kinder. Gerade der Staat muss hier besondere Verantwortung zeigen und die Chance für die Kinder erkennen.
Daher halte ich es für besonders wichtig, die Kinderbetreuungsmöglichkeiten auch in Zukunft auszubauen, jedoch sollte nicht nur die Quantität sondern vor allem die Qualität im Vordergrund stehen. Dazu zählt neben praktikablen Öffnungszeiten vor allem eine hervorragende Ausbildung der KindergartenpädagogInnen, kleinere Kindergartengruppen, individuelle Förderung der Kinder und liebevolle Betreuung der Kinder.
Mit freundlichen Grüßen
Abgeordnete zum Nationalrat Maga. Andrea Kuntzl
i.A. Ruth Manninger
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Schreiben von Landeshauptmann
Dr. Josef Pühringer am 16.8.07… Aufgrund der gesetzlichen Situation kann Pflegegeld für Kinder nur dann gewährt werden, wenn durch eine Behinderung ein erhöhter Pflegebedarf besteht.
Für eine Veränderung der derzeitigen Situation bedarf es einer Änderung des Bun-despflegegeldgesetzes sowie der Landespflegegeldgesetze. Ich werde aber Ihre Ausführungen in den zuständigen Gremien zur Sprache bringen.
….
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer
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20.8.07 – BMF, Bundesministerium für FinanzenMag. Johannes Pasquali
BMF Kommunikation
Hintere Zollamtsstr. 2b
1030 Wien
DVR: 0000078
Vielen Dank für Ihre Anregungen und offenen Worte in Ihrem Schreiben vom 3. Au-gust 2007 an Herrn Vizekanzler und Bundesminister für Finanzen Mag. Wilhelm Molterer. Wir nehmen Ihre Überlegungen sehr ernst und uns ist der einzigartige Stellenwert der Kinder als höchstes Gut unserer Gesellschaft bewusst. Der tagtägliche und stets aufopfernde Einsatz der Eltern für die Kinder hat einen unschätzbaren Wert.
Aus diesem Grund ist die weitere Entlastung und Förderung von Familien eines der großen Ziele von Vizekanzler Molterer. Das jüngste Vorhaben der Flexibilisierung des Kinderbetreuungsgeldes unterstreicht den hohen Stellenwert von Familien für diese Bundesregierung, da die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sicherlich eine der zentralen Herausforderungen für die Zukunft darstellt.
In Hinkunft stehen … zwei Varianten zur Verfügung…..
Das Kinderbetreuungsgeld ist jedoch nur eine wichtige Maßnahme. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von weiteren Leistungen, die Familien in finanzieller Hinsicht unterstützen, wie z.B. die Familienbeihilfe und den Kinderabsetzbetrag.
Allerdings, wie auch Sie schreiben, kann nicht genug für die Förderung von Familien unternommen werden. Wir haben uns daher erlaubt, Ihre Überlegungen an die zuständigen Experten unseres Hauses weiterzuleiten, damit sie in den Diskussionspro-zess für die nächste Steuerreform 2010 einfließen können.
In diesem Zusammenhang hat Mag. Molterer bereits mehrfach betont, dass gerade Mehrkindfamilien bei der Steuerreform 2010 entlastet werden sollen.
Ich danke Ihnen für die Zeit, die Sie sich genommen haben, uns zu schreiben und verbleibe
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Pasquali
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Von: Eva Glawischnig-Piesczek[mailto:eva.glawischnig-piesczek@gruene.at]
Gesendet: Montag, 20. August 2007 11:21
Betreff: Re: Kinderbetreuung und Pflegegeld - Gleiches Recht für alle!
In dieser Frage haben die Grünen und natürlich auch ich persönlich eine andere Sichtweise. Für uns ist es nicht das Hauptziel, dass Kinder möglichst lange zuhause betreut und erzogen werden, genausowenig wollen wir aber, dass Kinder schon mit wenigen Monaten in außerhäuslicher Ganztagsbetreuung sind.Daher setzen wir uns - beispielsweise mit dem Grünen Karenzmodell - dafür ein, dass Kinder von Anfang an eine gleich enge Beziehung zu beiden Eltern aufbauen können und die Eltern die erste Zeit mit Kind finanziell abgesichert zuhause bleiben können. Es ist unumstritten, dass es für Kinder förderlich ist, wenn sie von Anfang an zu zwei Menschen - und nicht ausschließlich zu einer Person - sehr intensive, stabile Beziehungen haben. Zusätzlich hätte eine verstärkte Inanspruchnahme von Väterkarenz den Effekt, dass auch Väter befristet aus dem Beruf aussteigen oder ihre Arbeitszeit reduzieren und daher Elternschaft auf dem Arbeits-markt und -platz nicht ausschließlich als "Problem" von Frauen wahrgenommen wird.
Eine sanfte Eingewöhnung von Kindern in außerhäusliche Betreuung im zweiten Lebensjahr sehen wir allerdings ebenfalls als förderlich für Kinder an. Alle uns bekannten psychologischen Studien zur außerhäuslichen Betreuung von Kindern kommen zu dem Ergebnis, dass eine alters-adäquate Gruppenbetreuung den kognitiven und sozialen Fähigkeiten von Kindern förderlich ist. Aus eigener Erfahrung wissen wir beispielsweise, dass Kindern zwischen 1 und 2 zuhause manchmal richtig fad ist und sie den Austausch mit und die Anregungen durch andere Kinder genießen.
Hinzu kommt, dass Frauen, die sehr lange zu Hause bleiben, oft ihr Leben lang finanzielle Nachteile haben und in Abhängigkeiten geraten. Der berufliche Wiedereinstieg wird immer schwieriger, überhaupt auf dem gleichen Qualifikationsniveau wie vorher, das Einkommen ist niedriger, dadurch auch die Pension, etc. etc. Auch daher, vor allem aber aus den oben genannten Gründen, stehen wir für das Modell "Anfangs gut abgesichert zuhause, dann nach dem Wunsch der Eltern eine Kombination aus Teilkarenzen, sanfter Eingewöhnung in außerhäusliche Betreu-ung und Wiedereinstiegsmöglichkeit für die Eltern".
Wir hoffen, Sie können unsere Argumente nachvollziehen.
Mit freundlichen Grüßen
Eva Glawischnig
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Von: Ridi Steibl [mailto:ridi.steibl@stvp.at] Gesendet: Dienstag, 21. August 2007 15:08
Betreff: AW: Kinderbetreuung und Pflegegeld - Gleiches Recht für alle!
Ich habe Ihr Email vom 3. August erhalten - danke für Ihre detaillierten Vorschläge. Ich möchte diesbezüglich aber auch zu bedenken geben, was es an Familienförderung und - unterstützung in Österreich bereits alles gibt. Angefangen beim Kinderbetreuungsgeld, das im Herbst flexibilisiert wird und somit den Eltern eine weitere Wahlmöglichkeit bietet (neben einem Bezug von 30 (36) Monaten zu € 436 ist dann auch ein Bezug für 15 (18) Monate iHv € 800 möglich) bis hin zu Einrichtungen wie etwa der Schülerfreifahrt. Auch die letztgenannten Maßnahmen unterstützen unsere Familien, werden aber oft "übersehen", obwohl sie, wenn man etwa die Anzahl der Schüler bedenkt, denen dies zukommt, enorme Kosten für den Staat bedeuten.
Österreich nimmt, was die Familienförderung betrifft, bereits einen Spitzenplatz im europäischen Vergleich ein. Doch dieser Spitzenplatz verlangt natürlich auch einiges an Budget um weiterhin möglich zu bleiben. Bei Umsetzung Ihres Systems müssten alle anderen Elemente unserer wirklich ausgezeichnet funktionierenden Familienförderung - wie etwa die genannte Schülerfreifahrt, aber auch anderes - aufgelöst werden! Ich denke nicht, dass dies im Sinne unserer österreichischen Familien wäre, werde aber natürlich trotzdem Ihre Anregungen in meine parlamentarische Arbeit mitnehmen!
Mit freundlichen Grüßen
NRAbg. Ridi M. Steibl
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Von Bundesministerium Gesundheit, Frauen, Jugend - lisa.lercher@bmgfj.gv.at [mailto:lisa.lercher@bmgfj.gv.at] Gesendet: Mittwoch, 22. August 2007 09:00
Betreff: Pflegegeld für Kinder
<<Erledigung BMGFJ-524000_0002-II_3_2007_22_08_2007
In der Anlage übermitteln wir die Stellungnahme zu Ihrem an Frau Bundesministerin Dr. Kdolsky gerichteten Vorschlag.
... - ist nicht mit unserem Koalitionspartner vereinbart - ....
Mit freundlichen Grüßen
Lisa Lercher
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Meine AntwortenUns geht es in erster Linie nicht um die Abgeltung von Mehraufwendungen bei der Kinderbetreuung, sondern um die
Anerkennung der Leistung der Eltern, insbesondere von Frauen, da sie ja die meiste Arbeit machen.
In zweiter Linie geht es um die
Aufrechterhaltung des Generationenvertrags und um die Erhaltung einer solidarischen Gesellschaft. Beides ist aufgrund des Kindermangels massiv gefährdet.
Zum dritten wollen wir aufzeigen, daß der
Weg der Verstaatlichung der Kinderbetreuung, der von manchen politischen Kräften vorgeschlagen wird,
c) wesentlich teurer ist als das vorgeschlagene Elterngehalt
d) für die Kinder deutlich schlechtere Entwicklungsmöglichkeiten bedeutet. Ich verweise dazu auch auf diese Beiträge in unserem Forum:
Ganztägige Fremdbetreuung von Babys = seelischer Schaden;
viewtopic.php?t=79; Verstaatlichung der Kinder;
viewtopic.php?t=13; e) Unsere Vorschläge entsprechen auch dem Willen der Eltern, die Kinder betreuen. Siehe auch hier:
Umfrage zur Betreuung von Kleinkindern;
viewtopic.php?t=156; Ich bitte um wohlwollendes Mitdenken unserer Überlegungen, die einzig das Wohl unserer Kinder und eine gute Zukunft Österreichs zum Ziel haben.
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An die Grünen, Frau Glawischnig:Sehr geehrte Frau Nationalrat Glawischnig!
Danke für die ausführliche Antwort, die mir als „Urgrünem“ schon besser gefällt als jene ziemlich böse aus dem Dialogbüro der Grünen.
Ihre Argumente können wir schon verstehen, meinen aber:
Väterkarenz:
Finden wir gut, wenn freiwillig, wie wir überhaupt nichts von staatlicher Bevormundung in dieser Frage halten. Ich weiß als Vater von acht Kindern, wie wertvoll die Zeit ist, die ich mit den Kindern verbringen kann. Aber staatlichen Zwang bzw. Nötigung lehnen wir ab.
Studien„Alle uns bekannten psychologischen Studien zur außerhäuslichen Betreuung von Kindern“
Dann sollten Sie auch andere Studien lesen. In unserem Forum können Sie z.B. über das angeblich so gute schwedische Modell ganz andere Dinge erfahren.
Kinder sind sehr verschieden in der Entwicklung – Eltern sollten entscheiden – kein staatlicher Zwang, keine finanzielle Nötigung!
Warum werden Tagesmütter so schlecht gefördert?Wenn schon sehr frühe Fremdbetreuung nötig ist (z.B. bei Einzelkindern und Alleinerziehe-rinnen) – warum werden Tagesmütter nicht besser gefördert (derzeit wesentlich schlechter als Krabbelstuben!)?
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An Frau Bundesministerin Dr. Andrea Kdolsky:Sehr geehrte Frau Bundesministerin Dr. Kdolsky!
Sehr geehrte Frau Dr. Lercher!
Danke für die – leider sehr allgemein gehaltene – Antwort aus dem Büro Dr. Kdolsky.
Josef Cap und Eva Glawischnig haben wesentlich ausführlicher und auf unsere Aussendung auch konkret eingehend geantwortet, wenn auch in der Sache Distanz wahrend – no na!
Was den Hinweis auf die Koalitionsvereinbarung anlangt:
Verstehen wir nur z.T.
Immerhin steht auch die Gesamtschule nicht im Koalitionsabkommen, und dennoch wird die SPÖ nicht müde, sie zu fordern.
Uns geht es in erster Linie um unsere Kinder Und in zweiter Linie um die Mütter, deren Leistungen nicht ausreichend anerkannt werden.
Das wollen wir erreichen:An erster Stelle steht das Kind;
viewtopic.php?t=159; Mütter leisten Großartiges - sollte besser anerkannt werden;
viewtopic.php?t=160;Kinder sind vor allem für Väter eine Bereicherung;
viewtopic.php?t=161In Deutschland hat sich gerade U. v.d. Leyen mit ihren Plänen der Verstaatlichung der frühen Kindheit - a la DDR – durchgesetzt.
Leider – zum Schaden der deutschen Kinder.
Ich hoffe sehr, daß wir in Österreich diese Dummheit der Deutschen nicht nachmachen, wenn uns auch Ihre Antwort nicht gerade zu dieser Hoffnung ermutigt.
Ich darf dazu besonders auf unseren Beitrag hinweisen, der allgemein große Beachtung gefunden hat:
Verstaatlichung der Kinder;
viewtopic.php?t=13