Aus den OÖN vom 21. Jänner 2009 Das Vorhaben „Gnadenhof Grünburg“ empfinden etliche Anrainer nicht als Gnade. Bei ihnen ist dieses Projekt sogar ziemlich in Ungnade gefallen.
„So eine Pension für alte Tiere passt überhaupt nicht hier her“,
sagt ein Nachbar, der sich vom Land nicht genügend informiert fühlt.
Da ist es auch nicht förderlich, dass in Grünburg überhaupt nicht klar ist, wer jetzt Geschäftsführer des Gnadenhofprojektes ist.
Zwei mögliche Geschäftsführer vom Land sind krank, ein Ersatzmann ist nicht Geschäftsführer,
dürfte sich aber in der Gemeinde als solcher ausgegeben haben.
Bei den Bedenken der Anrainer sind viele ernst zu nehmen, andere sollen wohl Grundbegehrlichkeiten und Eigeninteressen überdecken.
Die Grünburger werden mit dem Gnadenhof leben lernen müssen. Die Gemeinde hat auch schon bewiesen, dass sie das kann:
Umwidmung und Baubewilligung wurden rasch erteilt.
Da sollte es auch nicht so schwierig sein, für Auslaufflächen im Freiem eine Lösung zu finden.
Ein stabiler Zaun ist Grundvoraussetzung und bei einer Informationsveranstaltung mit Landesrätin Stöger an Ort und Stelle
könnten wohl weitere Befürchtungen ausgeräumt werden.
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Und ebenfalls:
aus den OÖN vom 21. Jänner 2009 Schafzüchter fürchtet um seine ExistenzGRÜNBURG. Vom Endzweck, den geplanten Gnadenhof zu einer Art Mini-Gut-Aiderbichl zu machen, ist die Tierheimstiftung noch weit entfernt. Zuerst müssen noch viele Bedenken in der Gemeinde ausgeräumt werden.
„Am Verzögern des Baubeginns für die Umbauarbeit am Gnadenhof Grünburg sind keinesfalls die Anrainer schuld“, teilt Bürgermeister Gerald Augustin (VP) in einer Aussendung mit. Wie berichtet hat den „Hiasnhof“ in Grünburg eine Stiftung erworben, um ungefähr 50 alten Hunden und 150 Katzen ein Ausgedinge einzurichten.
Bei den Nachbarn herrscht laut Augustin großer Unmut darüber, dass beim Betreiberverein, der in das Ressort von Landesrätin Silvia Stöger (SP) fällt, schon zum dritten Mal der Geschäftsführer gewechselt wurde. „Viel wurde versprochen, nichts gehalten“, sagt der Ortschef.
Die Baubewilligung für das geplante Gebäude wurde von der Gemeinde laut Bürgermeister erteilt. Was noch fehlt, ist ein großzügiger Auslaufbereich für die künftigen Bewohner des Gnadenhofes. „Dazu bedarf es aber einer Umwidmung, um die von den Gnadenhofbetreibern noch nicht angesucht worden ist.“ Voraussetzung dafür ist laut Augustin, dass die Freilauffläche hoch genug umzäunt ist und Rinder und Schafe im Umfeld nicht gefährdet werden.
Genau diese Befürchtung hegt Nachbar Markus Resch. Er züchtet Shropshireschafe, die in Christbaumkulturen als Rasenmäher eingesetzt werden, weil die Tiere die Nadelbäume nicht anknabbern. „Ich habe mehr als 100 Schafe, die sich dem Gnadenhof auf bis zu siebzig Meter nähern“, sagt Resch. Er könne mit Gutachten belegen, dass sich beispielsweise bedrohliches Hundegebell negativ auf die Zucht seiner vierbeinigen Rasenmäher auswirkt. „Die Informationen zum Gnadenhof sind äußerst dürftig. Ich werde mit den übrigen Anrainern gegen die Inbetriebnahme ankämpfen – hier geht es um meine Existenz.“
Beschwichtigende Töne kommen aus dem Büro von Landesrätin Silvia Stöger: „Wir haben dem Bürgermeister nie den Vorwurf gemacht, er würde irgendetwas verzögern“, sagt ein Sprecher. Der Zeitplan sei so gewählt, dass nach erfolgreicher Baubewilligung nun die Ausschreibungen vorgenommen würden. „In Absprache mit Bauherr LAWOG würde danach das Thema Freilauffläche angegangen. „Auch da ist die Landesrätin an einem Konsens mit den Nachbarn interessiert und will niemandem schaden.“