Zum Tag des Lebens 1. Juni 2010:
Abtreibung muß nicht sein,
Umdenken ist nötig und möglich
von Georg Alois Oblinger
Umdenken
„Bitte verurteilt mich nicht, wenn ihr lest, daß im Alter von 15 Jahren in der Berliner Charité eine erste Abtreibung an mir vorgenommen wurde, mit 16 eine zweite, heimlich und tief entwürdigend im schlesischen Jelina Góra (Hirschberg).“ So schreibt die kürzlich zum Christentum bekehrte Punk-Sängerin Nina Hagen in ihrem neuen Buch „Bekenntnisse“.
Dort berichtet sie, wie sie von ihren Eltern und dem Kindsvater zur Abtreibung gedrängt wurde. Sie selbst hätte sich für das Kind entschieden, wenn nur irgendjemand dagewesen wäre, der ihr Mut gemacht hätte.
Das ist der Kern des Problems. Schwangere Frauen entwickeln nämlich sehr schnell eine emotionale Bindung zu ihrem noch ungeborenen Kind. Doch in schwierigen Lebenssituationen fehlt oft jemand, der der Mutter helfend zur Seite steht. Viel bequemer scheint es, einfach den „Störenfried“ zu beseitigen. Aber damit lassen sich die Probleme eben nicht lösen.
Am liebsten durch nebulöse Begriffe verdunkelt
Die psychischen Folgeschäden einer Abtreibung werden in unserer Gesellschaft verschwiegen. Selbst der eigentliche Vorgang der Abtreibung wird am liebsten durch nebulöse Begriffe verdunkelt. Genaue Aufklärung könnte ja deutlich machen, daß es sich hier um die Tötung eines Menschen handelt.
Allerdings läßt es immer wieder aufhorchen, wenn Menschen aus Gewissensgründen sich der weitverbreiteten Abtreibungspolitik entgegenstellen und dafür sogar finanzielle Nachteile in Kauf nehmen.
So wird seit November 2009 im österreichischen Gmünd nicht mehr abgetrieben. Der Arzt, der im dortigen Krankenhaus 30 Jahre lang Abtreibungen durchführte, ist in den Ruhestand gegangen und seine Nachfolgerin lehnt Kindstötungen konsequent ab.
Unkonventionelle Wege
Es scheint also doch ein Umdenken in einigen Teilen der Bevölkerung zu geben. Dies kann noch verstärkt werden durch intensivierte Aufklärungsarbeit und ein noch dichteres Rettungsnetz für Kinder und Mütter.
Auch unkonventionelle Wege sollten eingeschlagen werden. Eine besonders innovative Idee hatte die renommierte Betriebskrankenkasse Industrie, Handel und Versicherungen (BKK-IHV).
Sie kooperiert jetzt mit „Pro Life Deutschland“. Deren Mitglieder erhalten nämlich einen Sondertarif. Sie verzichten auf Abtreibungen und erhalten bei der Geburt eines Kindes ein Entbindungsgeld sowie ein Still- oder Windelgeld.
Original auf JUNGE FREIHEIT ....